Geschichte

Die Geschichte unserer Feuerwehr

Wie in anderen Orten unserer Großgemeinde, gibt es auch in Oberbeisheim keine genauen Angaben über das Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Oberbeisheim. Sehr viel schriftliches Material wurde während bzw. nach dem zweiten Weltkrieg vernichtet oder kam auf andere Weise abhanden. So bleiben nur die Aussagen unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Bis zum Jahr 1924 gab es in Oberbeisheim noch eine Pflichtfeuerwehr, die sich jedoch in Ernstfällen nicht sonderlich bewährte. So beschloss man 1924 eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Nach den Aufzeichnungen (Dorfchronik) von Heinrich Vaupel war diese 1927 einsatzbereit. Zum Hauptführungsstab zählten als Kommandant Wilhelm Bächt und Ortsbrandmeister Ferdinand Schmidt. Zum damaligen Löschbezirk gehöhrten u.a. die Gemeinden Oberbeisheim, Berndshausen, Niederbeisheim und Welferode (Aufzählung nicht abschließend, es wird noch recherchiert).

Im Einzelnen bestand die Oberbeisheimer Feuerwehr aus folgenden Zügen:

  1. Zug als Steigerzug mit 12 Mann; Führer Phillipp Engelhardt
  2. Zug als Spritzenzug mit 16 Mann; Führer Justus Schneider
  3. Zug als Hydrantenzug mit 9 Mann; Führer Valentin Munk

Als Hornist wurden u.a. Georg Aschenbrenner und als Sanitäter Konrad Kroll eingesetzt.

Oberbeisheim war im Besitz einer Handdruckspritze, die mit 16 Mann bedient werden musste. Dies erforderte für den Spritzenzug eine enorme Arbeitsleistung, wenn ein Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden musste, zumal die Wasserentnahme auch nicht immer problemlos verlief.

Die Handdruckspritze war bis zum Jahr 1953 im Einsatz, bis sie von einer Motorspritze, genannt TS 8/8 (Tragkraftspritze mit einer Nennförderleistung von 800 Liter pro Minute bei 8 bar Nennförderdruck), ersetzt wurde. Diese kostete die Gemeinde mit Schlauchmaterial 9.600 DM. Die Brandkasse zahlte einen Zuschuss von 4000 DM.

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wurden alle Vereine durch die Alliierten verboten. Doch 1946 stellte Bürgermeister Heinrich Schmelz eine „neue“ Feuerwehr auf.

1970 begann man mit dem Umbau der alten Schulscheune zum Feuerwehrgerätehaus (Fertigstellung 1973), und ein TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) wurde angeschafft.

Im Jahr 1987 wurde das alte Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und es entstand erneut eine Jugendabteilung, welche zwischenzeitlich geruht hatte.

1991 bekommt die Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug, da das 21jährige Vorgängermodell nicht mehr fahrtüchtig war. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 100.000 DM.

1994 feiert man das 70jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberbeisheim sowie 30 Jahre Jugendabteilung. Im gleichen Jahr bekommt die Wehr zwei Atemschutzgeräte.

1996 erfolgte die Anschaffung von zwei Handsprechfunkgeräten (FuG 11b Bosch) durch die Gemeinde.

1997 wird eine Seniorengruppe gegründet, welche wie die Einsatz- und Jugendabteilung regelmäßig übt und an Wettkämpfen teilnimmt.

1998 wird der Mannschaftsraum im Gerätehaus in Eigenleistung renoviert. Die Wehr bekommt von der Gemeinde einen Zuschuss von 1.618,51 DM. Den Rest trägt der Feuerwehrverein selbst. Weiterhin wird ein Antrag auf Neu- und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses gestellt.

1999 ist die Oberbeisheimer Wehr Ausrichter des 28. Kreisfeuerwehr-verbandstages des Kreisteils Fritzlar-Homberg, verbunden mit dem 23. Gemeindefeuerwehrtag der Gemeinde Knüllwald und dem 75jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberbeisheim. Am selben Wochenende (10.-14.06.1999) ist die Oberbeisheimer Wehr auch Ausrichter der Jugendfeuerwehr-Kreiswettkämpfe am Sportplatz und die Kreisjugendfeuerwehr Fritzlar-Homberg führt ihren Aktionstag in Oberbeisheim durch. Dieses Fest war sicherlich das größte, was je in Oberbeisheim stattgefunden hat. Durch die tatkräftige Unterstützung von 99% aller Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberbeisheim sowie der örtlichen und Nachbarvereine, war es möglich, dieses Fest so zu bewältigen. Besonderer Dank geht hier selbstverständlich auch an unsere Nachbarfeuerwehren.

Ebenfalls im Jahr 1999 kam es endlich zur Anschaffung einer neuen TS 8/8, da die alte Feuerwehrpumpe seit 1997 von der Brandkasse beanstandet und außer Betrieb gesetzt wurde. Der Gemeinde entstanden hierdurch Kosten in Höhe von 14.000 DM.

Im Jahr 2000 bekommt die Wehr eine Schaumausrüstung bestehend aus Schwerschaumstrahlrohr, Mittelschaumrohr, Zumischer, D-Ansaugschlauch und 2 Schaummittelbehälter mit jeweils 20 Liter Schaummittel.

2010 wurde das „alte“ Feuerwehrgerätehaus von der Freiwilligen Feuerwehr ausgeräumt und im Jahr 2011 wurde mit dem Bau des „neuen“ Feuerwehrgerätehauses, neben dem Vereinsraum des Schützenvereins, begonnen. In 2012 konnte die Wehr das neue Feuerwehrgerätehaus beziehen.

Im Jahr 2020 bekommt die Wehr ein neues Tragkraftspritzenfahrtzeug mit Wasser.

Durch den Umbau des Schuhhauses Heinmüller wird und werden die Einsatzkräfte nun auch an der dort installierten Brandmeldeanlage geschult.

Pro Jahr müssen von jedem Brandschutzabschnitt zwei Alarmübungen durchgeführt werden um das gemeinsame Arbeiten der Feuerwehren untereinander zu üben.

Dies erfordert von den Feuerwehrleuten ständiges Üben sowie Aus- und Fortbildung auf Kreisebene und auf der Landesfeuerwehrschule in Kassel.
Hier mal eine Übersicht der Wehrführer von Oberbeisheim

JahrWehrführer
1946 – ?Justus Schneider
? – 1964Ernst Grenzebach
1964 – 1968Heini Schmidt
1968 – 1969Hans Mombach
1969 – 1975Horst Würtz
1975 – 1992Konrad Dippel
1992 – 2006Markus Becker
2006 – 2010Klaus Preßler
2010 – 2017Manuel Aschenbrenner
2017- 2022Tobias Auel
2022-heuteManuel Aschenbrenner

Wir hoffen, Ihnen hat der kleine Einblick in 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Oberbeisheim gefallen und wir verabschieden uns an dieser Stelle mit unserem Leitspruch:
„GOTT ZUR EHR DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR“